
In den letzten Wochen erreichen uns mehr Fragen zur gesundheitsfördernden Wirkung der Sauna denn je. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass Prof. Dr. med. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung in Bad Elster zu unseren Fragen, wie Saunawärme und Trockensalzinhalation gegen das Coronavirus wirken können, Rede und Antwort stand. Er hat sich in den letzten Wochen intensiv mit den SARS-CoV-2 -Viren und mit Möglichkeiten, diese Viren möglichst schnell und einfach zu reduzieren, auseinander gesetzt.
Das Coronavirus und dessen Verlauf

Das „neue Coronavirus“, inzwischen meist als „SARS-CoV-2“ bezeichnet, gehört zu einer Art von Viren, die (bislang) vor allem die Atemwege befallen und dort Schaden angerichtet haben. Vieles kann man derzeit nur vermuten, indem man annimmt, dass SARS-CoV-2 sich so verhält, wie man es von anderen – vor allem ebenso akute Atemwegserkrankungen auslösenden Viren – kennt.
Was passiert, wenn man sich mit COVID-19 ansteckt?
Die sogenannte Tröpfcheninfektion ist wohl der mit Abstand wichtigste Übertragungsweg. Das würde auch erklären, warum sich das SARS-CoV-2-Virus typischerweise zuerst im Nasen-Rachenraum ausbreitet. Eventuell im Tröpfchen enthaltene Virus-Partikel docken mit speziellen„Armen“ auf raffinierte Weise an den Zellen der Schleimhaut an. Diese Arme haben den Viren übrigens ihren Namen gegeben: Corona, lateinisch „die Krone“, beschreibt die kugelförmige äußere Gestalt mit den „Kontaktarmen“.
Ist es dem Virus erst einmal gelungen, an einer für ihn geeigneten Zelle anzudocken, dringt es in die Zelle ein und zwingt diese, Kopien des Virus in großer Zahl anzufertigen und diese auszustoßen. Die gekaperten Zellen werden dadurch stark geschädigt und sterben ab. Die so entstehenden Schäden erklären die schmerzhaften Symptome wie Halsweh oder Husten, die beginnenden Abwehraktivitäten des körpereigenen Immunsystems sind wesentliche Ursache für das sich begleitend einstellende Fieber.
Gelingt es dem Virus, sich tief in der Lunge festzusetzen, haben die damit einhergehenden Schäden der Zellen ganz andere Konsequenzen. Dort, wo der Austausch von Sauerstoff stattfindet, liegt nur eine dünne Zellschicht zwischen „innen und außen“. Wird diese geschädigt, öffnet sich ein Scheunentor, durch das Krankheitserreger in den Körper gelangen können.
Saunabaden gegen das Coronavirus?

Ein Saunabesuch kann aus medizinischer Sicht etwas bewirken und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zu den wenigen Erkenntnissen, die für das SARS-CoV-2-Virus als gesichert angenommen werden können, gehört, dass es sich in aller Regel zunächst im Nasen-Rachenraum einnistet.
Nun weiß man auch, dass Coronaviren allgemein und auch das neue SARS-CoV-2-Virus recht wärmeempfindlich sind. Und für die Sauna ist bekannt: „Die heiße Luft im Saunaraum wirkt auf die Haut und die Atemwege“. Das wird jeder bestätigen können, der einmal ein „richtiges“ Aufgussritual miterlebt hat. Es ist also gut vorstellbar, dass bei jedem Saunagang mit jedem Atemzug Viren in den oberen Atemwegen inaktiviert werden.
Der starke Wärmereiz – und auch der übliche deutliche Kältereiz nach jedem Saunagang – haben zuverlässig und unmittelbar Auswirkungen auf den Teil unseres Immunsystems, der aktuell besonders wichtig ist.
Wirkung von ätherischen Ölen im Saunaaufguss?
Der Geruch vieler ätherischer Öle wird von den meisten Menschen als angenehm empfunden. Es gibt aber auch wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass ätherische Öle vielfältige und relevante positive Wirkungen auf die Gesundheit haben. Ein subjektiv als angenehm empfundener Geruch induziert im Körper eine vermehrte Produktion und Ausschüttung vieler weiterer direkt oder als Botenstoffe wirksamer Substanzen, z.B. das in der letzten Zeit so populäre„Glückshormon“ Oxytocin, die ihrerseits deutliche positive Wirkungen auf das Immunsystem entwickeln.
Einfacher vorstellbar sind hier die unmittelbaren Wirkungen dieser Öle, die weit besser erforscht und beschrieben sind als man gemeinhin erwartet. Es gibt vielfältige, durch wissenschaftliche Studien nachgewiesene Effekte ätherischer Öle gegen Bakterien und Pilze, aber auch gegenüber Viren und hier konkret gegenüber sog. RNA-Viren, zu denen auch die Coronaviren gehören.