Herr Erke, Wellnessdesign hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Wie definieren Sie Wellnessdesign und warum ist es für Architekten und Designer heutzutage so relevant?
Andreas Erke: Absolut, die Bedeutung von Wellnessdesign hat sich in den letzten Jahren mit der wachsenden Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden in unserer Gesellschaft stark weiterentwickelt. Das Verständnis, wie die Umgebung direkt auf unsere Psyche wirkt, wird zunehmend in die Planung integriert. Der größte Wandel im Wellnessdesign ist deshalb sicherlich der Übergang von einer rein ästhetischen Betrachtung hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, der alle Sinne anspricht und dabei die mentalen und physischen Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt. Wellnessdesign ist heute mehr als nur ein Konzept zur „Verschönerung“ von Räumen. Es geht darum, Orte zu schaffen, die aktiv das Wohlbefinden fördern und an denen Körper und Geist gleichermaßen zur Ruhe kommen können. In unseren Planungen fließen Erkenntnisse aus der Psychologie, Architektur und sogar der Biophilie ein. Diese helfen uns dabei, Räume zu gestalten, die mehr sind als die Summe ihrer Teile. Räume, die der Entspannung dienen, aber auch aktiv zu einer positiven Veränderung im Leben der Nutzer beitragen können. Dieser holistische Ansatz ist heute essenziell.
Für Architekten und Designer bedeutet das, dass sie einen Raum nicht nur als physische Fläche betrachten sollten, sondern als ein dynamisches Erlebnis, das in der Lage ist, emotionale und physiologische Reaktionen hervorzurufen. Das ist der Punkt, an dem KLAFS wirklich einen Mehrwert bietet – durch unser profundes Wissen über die Wechselwirkungen zwischen Raumgestaltung, Beleuchtung, Materialwahl, verschiedenen Ausstattungselementen, akustischem Design und den weiteren psychischen Effekten auf den Nutzer.
Bemerkenswert, wie viele Aspekte in der Planung von Wellnessbereichen zu berücksichtigen sind. Was sind die zentralen Elemente, die Sie als Wellnessdesigner immer im Blick haben, wenn Sie ein Projekt angehen?
Andreas Erke: Ein entscheidender Punkt ist die multisensorische Wirkung von Räumen. Bei der Planung von Wellnessbereichen geht es um viel mehr als nur um die Wahl der richtigen Farben und die Wahl der Sauna- oder Dampfbadkabine. Man muss verstehen, wie Licht, Akustik, Haptik, Duft und Temperatur zusammenspielen und wie sie gemeinsam eine Atmosphäre schaffen, die den Menschen wirklich zur Ruhe bringt und ihn regenerieren lässt.
Ein anderes zentrales Element ist die Individualisierung. Jeder Mensch hat eine andere Vorstellung von Wellness und Entspannung und deshalb müssen Räume flexibel und anpassbar gestaltet werden. Ein Standard-Spa oder eine Standard-Sauna reicht nicht mehr aus – die Bedürfnisse der Nutzer müssen im Design berücksichtigt werden. liegt am Ende darin, den Raum so zu gestalten, dass er sowohl funktional als auch flexibel ist. Bei KLAFS haben wir die Möglichkeit, Räume exakt auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Nutzer abzustimmen und eine maßgeschneiderte Wohlfühlumgebung zu schaffen – sei es durch individuell anpassbare Lichtstimmungen, variable Luftfeuchtigkeit, Temperaturregulation, Ausstattungsdetails sowie verschiedene Klanginszenierungen oder eine breite Auswahl an verschiedenen Hölzern und Materialien. Zudem passen wir unsere Konzepte flexibel an die spezifischen Gegebenheiten jedes Raums und Grundrisses an, um eine perfekte Symbiose aus Ästhetik und Funktionalität zu erzielen.
Sie haben mehrfach den Zusammenhang zwischen Raumgestaltung und Wohlbefinden angesprochen. Was können Sie uns über die wissenschaftlichen Erkenntnisse erzählen, die Sie in Ihrer Arbeit als Wellnessdesigner berücksichtigen?
Andreas Erke: Hier wird es spannend! Der Einfluss von Raum und Umgebung auf unsere psychische und physische Gesundheit ist mittlerweile gut dokumentiert. Besonders das Biophilic Design – also die gezielte Integration natürlicher Elemente – zeigt nachweislich positive Effekte auf unser Wohlbefinden. Das beginnt bei der Materialwahl: Holz, Stein und natürliche Texturen wirken beruhigend und schaffen eine unmittelbare Verbindung zur Natur. Wir holen bewusst Tageslicht in den Raum, öffnen die Struktur nach außen und schaffen Blickbeziehungen ins Grüne. Auch die Kraft von Feuer und Wasser fließt in unsere Gestaltung ein: Die wohltuende Wärme, behagliches Licht, ebenso wie die vielfältigen Formen des Wassers – ob als Eis oder Schnee – wirken nicht nur sinnlich, sondern auch nachweislich stressreduzierend. Eine Rückkehr zur natürlichen Ursprünglichkeit, die zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Bei KLAFS arbeiten wir zudem mit hochwertigen Hölzern, deren warme Töne und natürliche Maserungen zugleich ästhetisch ansprechen wie auch emotional beruhigen. Großzügige Glasfronten sorgen dabei für maximalen Tageslichteinfall und schaffen fließende Übergänge zur Außenwelt und Natur. Zusätzlich integrieren wir gezielt Akustikelemente und warmes Licht – beides wichtige Faktoren, um Entspannung zu fördern.
Diese Erkenntnisse fließen direkt in unsere Planung ein. Wir gestalten Räume, die visuell beruhigend sind und gleichermaßen physiologisch wirken – etwa durch die Reduktion des Stresshormons Cortisol. Ziel ist es, Orte zu schaffen, die nicht nur kurzfristig entspannen, sondern langfristig zu einem natürlichen, gesunden Lebensstil inspirieren.
Das klingt nach einer faszinierenden Kombination aus Kunst, Wissenschaft und Technologie. Welche Rolle spielt denn die Technik in Ihrem Designprozess und wie stellen Sie sicher, dass sie das Wohlbefinden nicht stört?
Andreas Erke: Smarte Technologie ist ein integraler Bestandteil moderner Wellnessdesigns, aber sie muss immer im Einklang mit der natürlichen Atmosphäre des Raums stehen und der absoluten Entspannung dienen. Wir setzen intelligente Systeme ein, die das Raumklima, die Lichtverhältnisse und die Wellnessanwendung optimieren und so das ganzheitliche Erlebnis verstärken. Ein Beispiel dafür ist etwa die automatische Steuerung von Beleuchtung, Musik und Temperatur – sogar bis hin zum Aufguss. Zusätzlich nutzen wir Technologie für die Personalisierung. Aber die Technik sollte niemals den Raum dominieren. Sie ist eher ein unsichtbarer Begleiter, der dem Nutzer hilft, sich vollkommen zu entspannen und die Kontrolle zu behalten, ohne die meditative Atmosphäre zu unterbrechen. Unsere Lösungen bieten Orte für Digital Detox in Verbindung mit smartem Komfort. So kann der Moment der Erholung in vollen Zügen genossen werden.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Planungsprozess?
Andreas Erke: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend – es ist eine Notwendigkeit. Und das Gute ist: Nachhaltiges Design kann sogar die Qualität des Wellnesserlebnisses verbessern. Indem wir natürliche, umweltfreundliche Materialien und energieeffiziente Systeme wie isolierverglaste Fronten verwenden, schaffen wir nicht nur ressourcenschonende, sondern auch gesundheitsfördernde Räume. Die wahre Herausforderung liegt darin, Nachhaltigkeit mit Ästhetik und Funktionalität in Einklang zu bringen und Inspirationen zu geben, die sich von der Masse abheben. Bei KLAFS haben wir es geschafft, Lösungen zu finden, die sowohl funktional als auch effizient sind – und dabei das Erlebnis und die Schönheit des Wellnessbereichs nicht beeinträchtigen. Das ist ein großer Vorteil für Architekten und Designer, die mit uns zusammenarbeiten können: Sie erhalten nachhaltige Konzepte, die in jeder Hinsicht überzeugen.
Zuletzt noch: Was können Architekten, Designer und Planer von einer Zusammenarbeit mit KLAFS erwarten?
Andreas Erke: Sie können von uns einen echten Partner erwarten, der nicht nur die Technik und Materialien kennt, sondern auch versteht, wie man Räume gestaltet, die den Menschen wirklich guttun. Wir haben das Fachwissen, um Wellnessbereiche zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Nutzer perfekt abbilden – multisensorisch erlebbar, nachhaltig gestaltet, komfortabel und individuell anpassbar. Unsere Zusammenarbeit lebt von einem engen Dialog zwischen Designern, Betreibern und nicht zuletzt den zukünftigen Nutzern. Wir begleiten den gesamten Planungsprozess und helfen dabei, Ideen zu verwirklichen, innovative Lösungen zu finden und jedes Projekt zu einem unvergesslichen Wohlfühlerlebnis zu machen.
Bilder (sofern nicht anders angegeben): ©KLAFS GmbH | www.klafs.de
- Bild Hubertus_Mountain_Refugio: Spa Suite im HUBERTUS Mountain Refugio (Bild: ©HUBERTUS Mountain Refugio Allgäu)
- Bild Klafs_Das_Goldberg_copyright_alexgretter_0446-1: DAS.GOLDBERG (Bild: ©Alex Gretter)
- Bild Klafs_GB_Corinthia_Sauna: Corinthia Hotel London (Bild: ©ESPA Life at Corinthia)
- Bild Mitarbeiter_Erke_Marquardt_Planung_Designprozess_eciRGBv2: Andreas Erke (links) und Antje Marquardt (rechts) – beide KLAFS Designabteilung – bei der Materialauswahl als Teil des Planungs- und Designprozesses
Über KLAFS
Schon seit 1928 schafft KLAFS Orte der Entspannung für Körper und Geist. Und schafft es dabei immer wieder, mit wegweisenden Innovationen zu überraschen – so wie mit der Raumsparsauna KLAFS S1, die sich auf Knopfdruck innerhalb von 20 Sekunden von der Größe eines Wandschranks zur voll funktionsfähigen Sauna verwandelt. Durch diese Innovationskraft avancierte KLAFS vom einst kleinen Familienunternehmen zum weltweit agierenden Branchenführer. Heute arbeiten mehr als 800 Mitarbeiter daran, die stetig steigenden Ansprüche der Kunden zu erfüllen – und zu übertreffen. Vom kleinen privaten Saunatraum bis hin zum luxuriösen Hotel-Spa. Und das auf der ganzen Welt, mit kompetenter Beratung durch sorgfältig geschulte Fachberater und einem Vor-Ort-Service durch erfahrene Teams. Als Trendsetter der Sauna-, Pool- und Spa-Branche investiert KLAFS kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, beispielsweise um die Energieeffizienz seiner Produkte noch weiter zu steigern.